Wenn eine sinnvolle Mitgliedsentscheidung Bauchweh bereitet.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Kitzinger Tanzclubs e.V. (KTC) am 05.12.2021 stimmten die Mitglieder schweren Herzens für eine Kompromisslösung.

Was war geschehen? Der Vorstand des KTC Markus Hesterberg hatte kurzfristig zu einer hybriden Sitzung geladen, die auch vor Ort in Kitzingen unter strenger Einhaltung der Corona-Regeln stattfand.

Notwendig wurde diese Sitzung, da die Mitglieder über den Verkauf der Liegenschaften des Kitzinger Kegelvereins abstimmen mussten. Im Jahr 2020 musste der Kegelverein seine Vereinstätigkeit beenden. In Folge standen Räume im Kolosseum, in dem auch der KTC angesiedelt ist, zum Verkauf.

Nach einigem Hin und Her, hatten der Kegelverein nun im November mit einem Käufer einen Vertrag abgeschlossen und die KTC-Mitglieder mussten darüber beraten, ob sie das ihnen zustehende Vorkaufsrecht ausüben wollen.

Trotz des Kaufpreises von knapp 100.000 Euro und den zu erwartenden Sanierungs- und Nebenkosten von hoher unbestimmter Höhe, wäre ein Kauf für den KTC sehr sinnvoll, um Schwierigkeiten mit zukünftigen Nutzern der Räume zu vermeiden. In einem Tanzclub kommt es jeden Abend zu Lärmemissionen und es ist fraglich, je nach Neunutzung der Räumlichkeiten, ob diese ein künftiger Nutzer tolerieren würde.

So war die Meinung zunächst: Kaufen!

Jedoch informierte dann der Schatzmeister des KTC Bruno Botschka umfänglich über die finanzielle Situation des Vereins. Der Corona bedingte Rückgang von 350 auf 240 Mitglieder, der Ausfall von Veranstaltungen und der Wegfall von Mieteinnahmen bereiten dem KTC aktuell einen monatlichen Fehlbetrag von ca. 500 Euro und das nun schon mehr oder weniger seit Beginn der Pandemie. Die aktuell vorhandenen Reserven reichen ca. noch ein Jahr, wenn es weiter bei den Corona bedingten Schließungen bleibt. Eine Verschuldung in Höhe von mindestens 100.000 Euro sei daher für den KTC finanziell nicht tragbar, so Bruno Botschka.

Die Mitglieder hatten in Folge ausreichend Gelegenheit diese Umstände zu diskutieren, bevor es zu einer Schlussabstimmung kam. In großer Mehrheit wurde entschieden, dass der KTC sein Vorkaufsrecht nicht ausüben wird, da dies ein zu großes finanzielles Risiko wäre.

So fiel die sinnvollere Endscheidung, die Räumlichkeiten anzukaufen, dem finanziellen Risiko, bedingt durch die pandemische Lage, zum Opfer.

Dementsprechend waren selbst die, die gegen die Ausübung des Vorkaufsrechts gestimmt hatten, nicht wirklich glücklich mit dieser Entscheidung.

 

 

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